Nagasaki-Gedenktag am 9.8.2024 in Frankfurt
Inhalt
Aufruftext zur Kundgebung
Hiroshima und Nagasaki mahnen:
Nein zur atomaren Teilhabe – Atomwaffen abschaffen – Atomwaffenverbot durchsetzen
Kundgebung am 9. August 2024 an der Paulskirche in Frankfurt a.M.
Am 6. August 1945 wurde von den USA die erste Atombombe auf Hiroshima und am 9. August die zweite auf Nagasaki abgeworfen. 79 Jahre später bedrohen die Atomwaffen weiterhin das Überleben der Menschheit.
Atomare Aufrüstung in Deutschland stoppen
Mit der jüngst erfolgten Ankündigung der Stationierung neuer Mittelstreckenraketen vom Typ Tomahawk in Deutschland sollen erstmals seit dem Abzug der atomaren Mittelstreckenraketen im Jahr 1991 wieder Raketen auf deutschem Boden stationiert werden, die teilweise auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden könnten. Die US-Army baut dazu in Mainz-Kastel als Bestandteil des Standortes Wiesbaden-Erbenheim eine neue Kommando- und Kontroll-Einheit für ebenfalls geplante Hyperschallraketen „Dark Eagle“ auf. Zudem wurde die Einrichtung eines neuen Ukraine-Kommandos der NATO in Wiesbaden beschlossen- ein weiterer Eskalationsschritt, der Deutschland tiefer in den Krieg hineinzieht.
Internationale Atomwaffenverträge respektieren
1968 unterzeichneten Großbritannien, die Sowjetunion und die USA als erste von inzwischen 191 Staaten den Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag (NVV). Seit Jahrzehnten fordert die Friedensbewegung ernsthafte Schritte zur Beendigung des nuklearen Wettrüstens, zu denen sich die Vertragsstaaten, somit auch Deutschland, in dem Vertrag verpflichten.
Der von Deutschland bisher nicht unterzeichnete, aber von der UNO-Generalversammlung vereinbarte Atomwaffenverbotsvertrag ist am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Bisher haben ihn rund 90 Länder unterzeichnet und bereits 65 ihn ratifiziert. In diesem Vertrag werden Entwicklung, Produktion, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung, Test, Einsatz von und Drohung mit Atomwaffen verboten. Das ist ein wichtiger Erfolg der weltweiten Friedensbewegung.
Atomares Inferno verhindern, statt „Kriegstüchtigkeit“
Die Abschaffung aller Atomwaffen ist die einzige Sicherheit gegenüber dem nuklearen Inferno, das die gesamte Menschheit bedroht, weitgehende Abrüstung in allen Bereichen ist dazu eine wichtige Voraussetzung. Das im Bundestag geplante Aufrüstungsprogramm und die Propagierung von „Kriegstüchtigkeit“ entsprechen nicht der Mehrheitsmeinung unserer Bevölkerung. Die Menschen leiden weltweit unter Krieg, Verarmung, Hunger und Klimakatastrophen. In Deutschland droht durch die eskalierende Aufrüstung bei gleichzeitigen Haushaltskürzungen an anderer Stelle neues soziales Elend.
Mit dem Gedenken an die nuklearen Kriegsverbrechen in Hiroshima und Nagasaki fordern wir deshalb von der Bundesregierung:
- nukleare Abrüstung auf Basis des Nichtverbreitungsvertrages für Atomwaffen und einen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag;
- die geplante Beschaffung von atomwaffenfähigen F-35 Kampfjets zu stoppen, die nukleare Teilhabe zu beenden und vorhandene US-Atombomben abzuziehen;
- keine Stationierung von neuen, atomwaffenfähigen US-Raketen auf deutschem Boden;
- ein Ende des Rüstungswahnsinns und der atomaren Eskalation in Europa.
Kundgebung am Freitag, 9. August 2024
um 17:00 Uhr auf dem Paulsplatz in Frankfurt
Mit
- Fabian Hämmerle (ICAN Austria): Der österreichische Vorschlag zur nuklearen Abrüstung
- Regina Hagen, („Atomwaffen abschaffen“): „Nukleare Teilhabe“ und neue US-Mittelstreckenraketen in Deutschland
- Suk Kang (Koreanische Gemeinde Hessen): Strahlenbelastung in Korea – eine Folge der „friedlichen Nutzung“ der Atomenergie in Japan
- Lateinamerikanische Musik mit Chilly