Ostermarschrede von Mirkan Dogan
Redebeitrag zur Ostermarsch-Abschlusskundgebung am 1.4.2024,
von Mirkan Dogan, DGB-Jugend Frankfurt
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Wir leben in Zeiten in denen der Verteidigungsminister von „Kriegstüchtigkeit“ spricht und die Bildungsministerin von „Zivilschutzübungen im Kriegsfall spricht. Wir leben in Zeiten, in denen die militärischen Konflikte sich weltweit immer weiter zuspitzen. Aus diesem Grund ist es um so wichtiger, dass wir unsere Stimmen für den Frieden erheben. Aus diesem Grund ist es um so wichtiger, dass wir gemeinsam auf dem Ostermarsch sind. Auf der Welt herrschen aktuell 21 Kriege und 216 bewaffnete Konflikte. Es sind Konflikte, in denen einige wenige ihre Gewinne steigern und Hunderttausende Menschen ihr Leben verlieren. In diesen Konflikten geht es um nichts anderes als um Macht und Einfluss.
So droht der Krieg, der bereits seit mehr als zwei Jahren in der Ukraine herrscht, zu einem Atomkrieg zu eskalieren. Hier bewegen sich die Fronten kaum noch, und doch sterben täglich weiter Menschen in diesem Konflikt, der ein Konflikt zwischen den Großmächten geworden ist, um ihre Einflusssphäre auszuweiten. Als Beschäftigte haben wir in diesem Krieg nichts zu gewinnen! Zu gewinnen haben aber die deutschen Rüstungskonzerne, die sich an zahlreichen Konflikten auf der Welt bereichern. Wir sagen: Stoppt die Waffenlieferung in Krisengebiete & wandelt die Rüstungsindustrie in eine zivile Industrie um!
Auch der erneut entfachte Krieg im Nahen Osten spitzt sich jeden Tag weiter zu und forderte seit Oktober insgesamt über 30 Tausend Tote. Nahrung und Hygieneprodukte fehlen im Gazastreifen und führen dazu, dass sich die humanitäre Situation immer weiter zuspitzt. Auf der anderen Seite sehen wir, dass die israelische Friedensbewegung kriminalisiert wird. Wir wissen, dass dieser Konflikt militärisch nicht zu lösen ist. Wir stehen solidarisch an der Seite der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten. Wir solidarisieren uns mit all jenen Kräften, die sich für eine sofortige Waffenruhe, Frieden und Völkerverständigung einsetzen. Gleichzeitig setzen wir uns als DGB Jugend weiterhin für die Zwei-Staaten-Lösung ein!
Die deutsche Bundesregierung befeuert all diese Konflikte mit Waffenlieferungen und Kriegshetze. Mit dem hundert Milliardenpaket für die Bundeswehr möchte Deutschland eine neue, noch aggressivere Rolle auf der Welt und in ihren Konflikten einnehmen. Dem stehen wir entgegen! Als junge Beschäftigte und Studierende stehen wir für Abrüstung. Denn noch mehr Waffen, noch mehr Rüstung werden keinen Frieden schaffen!
Gleichzeitig soll Krieg für uns junge Menschen normalisiert werden, der Einsatz im Ausland für die Interessen deutscher Banken und Konzerne soll normalisiert werden. Die Bundeswehr wird immer präsenter in den sozialen Medien, aber auch an unseren Schulen und Unis. Wir sagen: Bundeswehr raus aus den Schulen! Lasst uns als Studierende die Zivilklausel an unseren Unis durchsetzen! Keine Forschung für militärische Zwecke!
Wie Bertolt Brecht einst sagte:
„Wenn der Krieg kommt, wird sich vieles vergrößern. Es wird größer werden der Reichtum der Herrschenden. Es wird größer werden: Das Elend der Ausgebeuteten, der Hunger, die Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Die werden größer werden.“